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Woher wissen wir, welche Magnetfelder auf der Sonne auftreten? Wie entsteht die 21cm-Radiostrahlung und warum ist der Himmel blau? Licht wechselwirkt auf eine durch die Atomphysik beschriebene Weise mit Materie. Daher sehen wir die Welt in Farben, die durch Vorgänge der Atomphysik beschrieben werden. Zum Verständnis der kosmischen Objekte braucht es die Kenntnis der kleinsten Bausteine der Natur.
Sebastian Heß
Die "Millennium-Simulation" ist die größte jemals durchgeführte Berechnung des Wachstums kosmischer Strukturen und der Entwicklung von Galaxien, Quasaren und Schwarzen Löchern. Dabei wurden mehr als zehn Milliarden fiktive Teilchen benutzt, die jeweils eine Masse von etwa einer Milliarde Sonnen repräsentierten, um die Entwicklung der Materieverteilung in einer würfelförmigen Region des Universums mit einer Kantenlänge von mehr als zwei Milliarden Lichtjahren zu verfolgen, vom Urknall bis zur heutigen Zeit. Der Rechenvorgang beschäftigte den leistungsfähigsten Supercomputer der Max-Planck-Gesellschaft für mehr als einen Monat.
Dr. Volker Springel
MPI für Astrophysik
Garching
Seit der Entdeckung des Fernrohrs im 16. Jahrhundert hat sich ihre Entwicklung revolutioniert. Angefangen mit den primitiven kleinen Linsenteleskopen stehen wir heute staunend vor den Großteleskopen mit gigantischen Spiegeln bis 10 Meter Durchmesser. Aber wie sieht eigentlich ein modernes Großteleskop aus? Und wo finden wir heute die "Tempel" der modernen Astronomie? Interessante Ein- und Ansichten gibt es im Vortrag.
Stefan Karge
Unsere Erde kommt niemals zur Ruhe. Auch heute, rund 4,6 Mrd. Jahre nach ihrer Entstehung, ist sie ein dynamischer Planet. Neben spektakulären Prozessen wie Beben und Vulkanausbrüchen beobachten Wissenschaftler auch langsame, während eines Menschenlebens kaum wahrnehmbare Prozesse. Geologen, Geophysiker, Geochemiker und andere arbeiten eng zusammen, um das komplexe System Erde über und unter der Oberfläche zu erforschen.
Brigitte Peglow
Immer wieder wird diskutiert, ob es außerirdisches Leben geben kann und wie es wohl aussehen mag. Wie hoch die Chancen sind, dass irgendwo an anderen Stellen im All Leben entstanden ist, ob es intelligentes Leben sein könnte, und welche Schwierigkeiten es bei der Kommunikation mit diesen Außerirdischen geben kann, ist Gegenstand dieses Vortrags.
Martin Stammberger
Urlaub ist das schönste Laub: Endlich hat man Zeit, in die Sterne zu schauen. Unterwegs in südlichen Ländern kann der Himmel sogar ziemlich ungewohnt aussehen. Doch wo wird es heute noch richtig dunkel? Wann stört der Mond? Gibt es vielleicht eine Finsternis oder einen Kometen zu sehen? Kann man ein Observatorium besuchen? Und was sollte man auf die Reise mitnehmen?
Sighard Schräbler
Wie gewohnt beginnt das Vortragsprogramm mit einem Überblick über die besonderen Beobachtungsmöglichkeiten der nächsten Monate. Ob Einsteiger in die Materie oder fortgeschrittener Beobachter, hier erfahren Sie, wann es sich lohnt, Ausschau nach ungewöhnlichen astronomischen Ereignissen zu halten.
Volker Heinrich
Der Blick zu den Planeten führt uns über zig Millionen Kilometer weit weg von unserer Erde - und das Ganze "live" am Okular. Aber was kann man eigentlich sehen? Mit einem kleinen Teleskop lassen sich z. B. die Sonnenflecken, die Ringe des Saturn, die hellsten Jupitermonde oder die Phasen der Venus mit eigenen Augen entdecken. Und vieles mehr, wie Sie sehen werden.
Stefan Karge
Mit Beginn der Raumfahrt und der Einführung des NAVSTAR-GP-Systems oder des GLONASS bietet sich heute jedem die technische Möglichkeit, die eigene Position durch die Beobachtung von "künstlichen Sternen" (Satelliten) zu bestimmen. Selbst kleine Empfänger geben den Standort auf 10 m genau an. Wie aber erreichen Vermessungsingenieure aus denselben Daten eine Genauigkeit von 1 cm? Weiteres zur satellitengestützten Positionierung im Vortrag.
Dietmar Bönning
Wie ein unbedeutendes Nebelfleckchen erscheint der lichtschwache Hind-Nebel im Sternbild Stier. Doch hinter diesem Vorhang aus Gas und Staub verbirgt sich ein ungewöhnlicher Stern: T Tauri. Unregelmäßige Helligkeitsausbrüche, turbulente Gasströme und ein sehr starkes Magnetfeld sind nur einige Merkmale dieses exotischen Himmelsobjekts. Mittlerweile gilt T Tauri als Prototyp einer Klasse von jugendlichen Sternen in der wilden Endphase ihrer Entstehung.
Fabiano Pinto
Elemente von Wasserstoff bis Eisen werden durch Fusionsprozesse in Sternen erzeugt. Doch woher kommen die wirklich schweren Elemente wie Silber, Blei oder Gold?. Sie werden in Supernovae oder Akkretionsscheiben durch Einfang von Neutronen gebildet. Der Vortrag gibt einen Einblick in die 'Alchemie' der Natur.
Sebastian Heß
Als Asteroiden, Kleinplaneten oder Planetoiden bezeichnet man die kleineren Himmelskörper des Sonnensystems. Im November vergangenen Jahres gelang dem Vortragenden zusammen mit Rainer Kling auf der Taunus-Sternwarte die erste Asteroiden-Entdeckung des Physikalischen Vereins. Über die Eigenschaften dieser Vagabunden unseres Sonnensystems, mit welchen Methoden diese entdeckt werden können und wie sie letztendlich zu ihrem Namen kommen, gibt dieser Vortrag Einblicke.
Erwin Schwab
Wettersatelliten, GPS-Navigation, Satelliten-TV - alltägliche Dinge, die wir kaum noch wahrnehmen. Dabei war es gestern erst 50 Jahre her, dass der erste künstliche Erdsatellit seine Umlaufbahn erreichte. Heute wollen wir uns daran zurückerinnern, welchen Schock und auch Euphorie eine kleine Metallkugel auslöste, die nicht viel mehr konnte, als Piepstöne auszusenden - und uns vergegenwärtigen, was binnen 50 Jahren daraus gemacht wurde.
Volker Heinrich
Was ist Zeit? Sie ist eines der geheimnisvollsten Phänomene. Sie ist die Abfolge des Geschehens, die als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sowie am Entstehen und Vergehen der Dinge erfahren wird (so der Brockhaus). Ihre Messung wurde zur Notwendigkeit als die Menschen sesshaft wurden. Für den Ackerbau musste die Zeit der Saat und Ernte bestimmt werden. Vor 6000 Jahren wurden die ersten "Uhren" entwickelt, die bis heute immer genauere Zeitangaben bis zu den Atomuhren liefern. Aber so einfach, wie es scheint, ist das Phänomen Zeit nicht.
Brigitte Peglow
Die ägyptischen Pyramiden sind überraschend genau nach den Himmelsrichtungen orientiert: Ost- und Westkanten der riesigen Bauten zeigen mit einer Differenz von nur wenigen Bogenminuten zum Nordpunkt des Himmels. Nach einer in der Zeitschrift Nature präsentierten Erklärung sollen die Baumeister die Nordrichtung dadurch bestimmten haben, dass sie die Sterne Kochab und Mizar bei ihrem gleichzeitigen Meridiandurchgang anvisierten. Aber diese These hat Schwächen, wie Dr. Krauss in seinem Vortrag erklären wird.
Dr. Rolf Krauss
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Berlin
Alle Hinweise deuten auf eine große Katastrophe hin: die Ur-Erde stieß mit einem anderen Planeten zusammen, aus den Trümmern bildete sich unser vergleichsweise riesiger Trabant. Darüber hinaus ist anscheinend genau ein solcher Mond ideal für die Stabilisierung der Erddrehung, das Abfangen von kosmischen Geschossen, nicht zu starke und nicht zu schwache Gezeiten und letztendlich für die Entstehung des Lebens.
Martin Stammberger
Da wir nicht täglich mit 90 % der Lichtgeschwindigkeit durch ein Wurmloch zu unserem Arbeitsplatz in der Nähe eines Schwarzen Lochs fliegen, sondern in einem durch die Newtonschen Gesetze sehr gut beschriebenen Zwickel des Universums leben, konnten wir leider keinen intuitiven Zugang für die spezielle und allgemeinrelativistische Raumzeit entwickeln. Dank schneller Rechner und moderner Computergraphik können wir aber heute die relativistischen Effekte simulieren und visualisieren. Man „versteht“ sie dadurch zwar auch nicht, aber man sieht sie wenigstens. Im ersten Teil geht es um das Aussehen schnell bewegter Objekte, also um Effekte der speziellen Relativitätstheorie. Hier ergeben sich durch das Zusammenwirken von Lorentz-Kontraktion und endlicher Lichtgeschwindigkeit überraschende Effekte, die erstaunlicherweise erst über 50 Jahre nach Einsteins fundamentaler Arbeit von 1905 erkannt und richtig beschrieben wurden. Im zweiten Teil werden die Effekte der gravitativen Lichtablenkung in der Schwarzschild-Metrik visualisiert. Was würde man in der Nähe von Neutronensternen, Schwarzen Löchern und Wurmlöchern sehen?
Prof. Dr. Hanns Ruder
Institut für Astronomie und Astrophysik
Universität Tübingen
Alles schon entdeckt? Sollte man meinen. Doch weit gefehlt. Mit der Entwicklung neuer Detektortechnik können bis heute immer wieder neue, bisher unbekannte Galaxien entdeckt werden. Die Spanne reicht von leuchtschwachen Riesen bis zu kleinen Zwerggalaxien. Andere verstecken sich hinter dem Band der Milchstraße. Hier muss technisch ein bisschen getrickst werden, um sie sichtbar zu machen. Spannende Entdeckungen warten auf Sie.
Stefan Karge
Überall im Kosmos gelten die gleichen Naturgesetze. Das Kopernikanische Prinzip besagt, dass weder an unserer Sonne, noch an unserem Planeten, noch an der Menschheit als Lebensform irgendetwas besonderes sei. Einfache Überlegungen führen dann zu dem Schluss, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die Menschheit noch höchstens acht Millionen Jahre existieren wird und dass sie niemals ihren Heimatplaneten verlassen und Raumkolonien gründen wird.
Bruno Deiss
Der Klimaschutz ist das beherrschende umweltpolitische Thema der letzten Monate. Hierbei steht nach wie vor die Frage im Focus, wie der Anstieg der Treibhausgas-Emissionen, speziell der Kohlendioxid-Emissionen gebremst und langfristig sogar der Ausstoß gegenüber heute deutlich reduziert werden kann. Parallel dazu wird die Diskussion um die weltweite Energieversorgung, die eng mit der Klimaproblematik im Zusammenhang steht, vor dem Hintergrund eines dramatisch steigenden Energiebedarfs und gleichzeitig endlicher fossiler Ressourcen immer intensiver geführt. Als ein wichtiger Faktor bei der Lösung beider Probleme wird die verstärkte Nutzung von Biomasse gesehen. Die Biomassepotenziale und die Möglichkeiten und die Grenzen der Biomassenutzung zur Energiegewinnung, als Treibstoffe und in der Chemie werden beleuchtet.
Dr. Jörg Rothermel
Verband der Chemischen Industrie
Fachvereinigung Energie
Klimaschutz und Rohstoffe
Die Vereinigung der zwei Pfeiler der theoretischen Physik des 20. Jahrhunderts, Quantentheorie und Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie, ist eine der grossen Herausforderungen der theoretischen Physik. Die Stringtheorie erhebt den Anspruch, dieses Problem gelöst zu haben. Ob die Natur diese Möglichkeit gewählt hat, ist eine spannende Frage. In seinem Vortrag möchte Dr. Theisen ein paar Aspekte dieser facettenreichen Theorie vorstellen.
Dr. Stefan Theisen
Albert-Einstein-Institut
Golm
Man könnte diese Frage als dumme „Kinderfrage“ abtun. Trotzdem haben sich seit Jahrhunderten Astronomen mit dieser Frage beschäftigt und immer ist der Versuch, eine Lösung für dieses Problem zu finden, mit der jeweiligen Kosmologie verbunden. In dem Vortrag soll über das Leben des Bremer Arztes und Astronomen Wilhelm Olbers und über die Geschichte des Paradoxons bis heute berichtet werden.
Rainer Göhring
Vortrag im Rahmen der Ausstellung Experimentiere! - Naturwissenschaft und Mathematik zum Anfassen
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher
Mathematikum, Gießen
Erst seit wenigen Jahren haben wir Gewissheit: Unser Planetensystem ist nicht das einzige im All. Doch die meisten entdeckten Planeten, die um fremde Sonnen kreisen, sind so ganz anders als unsere Erde. Denn eine zweite Erde ist nicht leicht zu finden, selbst mit modernsten Instrumenten. Doch die Forscher denken weiter. Kann man am Ende gar außerirdisches Leben entdecken, ganz ohne UFO und E. T.?
Nicole Nesvadba
Das James-Webb-Space-Telescope soll 2013 Nachfolger von Hubble werden. Astrophysiker erhoffen sich von diesem neuen Teleskop Einblicke in das sogenannte "Dunkle Zeitalter" des Kosmos.
Dr. Oliver Krause, MPIA Heidelberg
Vortrag im Rahmen der Ausstellung Experimentiere! - Naturwissenschaft und Mathematik zum Anfassen
Prof. Dr. Fritz Siemsen
Institut für Didaktik der Physik
J.W. Goethe-Universität
Frankfurt
Die vor einigen Jahren entdeckte bronzene "Himmelsscheibe" vom Mittelberg in Sachsen-Anhalt gilt als archäologische Sensation. Vor über 3600 Jahren entstand hier die weltweit erste "realistische" Abbildung des gestirnten Himmels: Sonne, Mond und Plejaden sind zu erkennen, Horizontbögen aus Goldblech geben die Morgen- und Abendweite des Sonnenlaufs wieder. Aber gibt es auch andere Deutungen, und ist die Scheibe überhaupt echt?
Bruno Deiss
Spätestens mit den Darwin-kritischen Äußerungen des Wiener Kardinals Schönborn im Sommer 2005 hat die Auseinandersetzung um die aus den USA kommende, aber immer stärker auch in Europa Fuß fassende Intelligent Design Bewegung ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit erreicht. Der ebenfalls mit breiter Öffentlichkeit geführte Streit um das Unterrichten einer so genannten „Schöpfungslehre“ an einer öffentlichen und einer privaten Schule in Gießen im Herbst 2006 und die Kontroversen um Aussagen der hessischen Kultusministerin Karin Wolff im Sommer 2007 sind weitere Indizien dafür, dass eine fundierte theologische Auseinandersetzung im Kontext von Schöpfungsgedanke und Naturwissenschaftsgläubigkeit dringend notwendig ist. Im Vortrag soll dies geschehen, und es sollen kreativ-konstruktive Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Evolutionslehre und Schöpfungsglaube vor dem Hintergrund einer liberalen theologischen Position aufeinander bezogen werden können.
Dr. Hubert Meisinger
Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN
Studienleiter für Naturwissenschaft und Theologie der Ev. Akademie Arnoldshain
Vortrag im Rahmen der Ausstellung Experimentiere! - Naturwissenschaft und Mathematik zum Anfassen,
Dr. Arnim Lühken
Universität Oldenburg
In diesen Tagen sieht man die Sonne etwas seltener leuchten, dafür umso häufiger Kerzen und bei den Einkaufsschlachten um die Weihnachtsgeschenke auch noch Leuchtstoffröhren. Leuchten diese nach den selben physikalischen Prinzipien? Das Leuchten der Sonne und der Kerzen spielte ein wichtige Rolle bei der Entwicklung der Quantenphysik und nur mit ihr kann man das Leuchten der Leuchtstoffröhre erklären. Ein Lichtlein brennt, es ist Advent.
Friedrich W. Volck
Staub verstellt uns die Sicht auf Sternentstehungsgebiete und die Zentren von Galaxien. Nur Radiowellen durchdringen diesen Staub und bringen uns Informationen über das "kalte Universum". Wegen der großen Wellenlänge müssen Radioteleskope riesig sein, um gut aufzulösen. Statt ganze Kontinente mit einem Radioteleskop zu füllen, vernetzt man tausende Antennenfelder mit Glasfasern. Nebenbei entsteht als Abfallprodukt das Internet der zweiten Generation.
Sighard Schräbler
Die Geburt Christi wurde - wenn man dem Matthäusevangelium Glauben schenkt - von einem hellen, geheimnisvollen Stern angekündigt und begleitet. Er wies den "Weisen aus dem Morgenland" den Weg nach Bethlehem. Möglicherweise lag dem Wunderstern ein reales astronomisches Ereignis zugrunde: ein Komet, eine seltene Planetenkonjunktion oder etwas ganz anderes? Das Rätsel ist bis heute noch nicht vollständig gelöst.
Martin Stammberger
Eine Reihe von Beobachtungen deuten darauf hin, dass die grundlegende Dynamik im Sonnensystem vielleicht doch nicht so gut verstanden ist wie man bislang glaubte. Unerwartete Bahnabweichungen von Raumsonden beim Verlassen des Sonnensystems und beim Vorbeiflug an der Erde, ein kürzlich festgestelltes Anwachsen der Astronomischen Einheit und Anomalien in der kosmischen Hintergrundstrahlung sorgen für Ratlosigkeit bei den Astrophysikern.
Dr. Oliver Preuss
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
Katlenburg-Lindau
Gammastrahlenblitze sind die gewaltigsten Explosionen des Universums, ein jeder markiert die Entstehung eines neuen Schwarzen Lochs. Ich werde einen historischen Abriß der Forschung zu diesem Thema präsentieren und aktuelle Forschungsergebnisse unserer Gruppe an der Thüringer Landessternwarte vorstellen.
Diplomphysiker Alexander Kann
Thüringer Landessternwarte
Tautenburg
Die „Fürstengrabhügel“ am Südosthang des Glaubergs (Hessen) sind in ein komplexes Grabensystem eingebettet, darunter die 350 m lange „Prozessionsstraße“. Ergänzt wurden die Gräben von mehreren Pfostenreihen. Gräben und Pfosten weisen auf bestimmte Geländemarken am Horizont der Umgebung. Diese Visuren koinzidieren mit kardinalen Aufgangsrichtungen, wie beispielsweise den Wenden, von Sonne und Mond im 5. Jhdt. v. Chr. Die Anlage kann somit als (kultischer) Kalenderbau interpretiert werden. Ihr geometrischer Aufbau basiert auf einer Zirkelkonstruktion. Planung, Bau und Nutzung setzten ein Wissen voraus, das Einzelne oder eine Gruppe über die Gesellschaft zu stellen in der Lage war und das auch als Ursache für deren herausragende soziale Stellung und somit für die Bedeutung des Glaubergs als „frühkeltischer Fürstensitz“ gelten kann.
Dr. Axel Posluschny
Römisch-Germanische Kommission
Frankfurt a.M.,
Prof. Dr. Bruno Deiss
Physikalischer Verein
Frankfurt a.M.
Asteroiden sind Kleinkörper in der Regel zwischen Mars und Jupiter aus dem eher warmen Teil des Sonnensystems. Sie sind nicht etwa die zersprengten Reste einer früheren Katastrophe sondern im Gegenteil nicht verbrauchte Bausteine - Planetesimale - aus der Zeit als sich die Planeten bildeten. Kometen stammen aus dem äußeren Teil unseres Planetensystems, dem Kuiper-Gürtel und der Oortschen Wolke, dort wo es so kalt ist, daß auch die leichten Gase - bis auf Wasserstoff und Helium - fest frieren. Sie bestehen also aus tiefgefrorener Ur-Materie.
Dr. A.Schrimpf
Uni Marburg
Die Erde ist fortwährend einem Regen aus Elementarteilchen ausgesetzt. Diese Teilchen haben ihren Ursprung ausserhalb unseres Sonnensystems. U.a. finden wir dort vollständig ionisierte Atomkerne, d.h. Kerne von Atomen, die all ihrer Elektronen beraubt sind. Diese Atomkerne sind "normale" Materie, die jedoch auf unvorstellbar hohe Energien beschleunigt wurden. Bei den höchsten bisher gemessenen Energien ist die kinetische Energie eines Tennisballs auf einen einzelnen Atomkern konzentriert. Diese Energie ist hundert Millionen mal grösser als die Energie, die derzeit an Forschungsanlagen auf der Erde erreicht wird.
Prof. Dr. Jörg R. Hörandel
Radboud University Nijmegen
Niederlande
Vor zwölf Jahren wurde zum erstenmal ein Planet um einen anderen Stern gefunden: 51 Pegasi b. Diese Entdeckung machte weltweit Schlagzeilen. Inzwischen sind ueber 260 solche "extrasolaren" Planeten bekannt, mit teilweise ganz unerwarteten Eigenschaften: viele befinden sich sehr nahe am Zentralstern und sind deshalb sehr heiss. Andere bewegen sich auf stark elliptischen Umlaufbahnen: mal sind sie ganz nah am Mutter-Stern, mal weit weg. Eines ist jedenfalls klar: unser Sonnensystem ist nicht einzigartig!
Prof. Dr. Joachim Wambsganss
Zentrum für Astronomie
Astronomisches Recheninstitut Heidelberg
Das Innere der Erde
Dr. Tilmann Althaus
MPIA Heidelberg