Projekt "Biosafety" startet Freilandversuch zu Forschungszwecken
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Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erteilt Genehmigung
Die Versuchsfläche in Gießen umfasst insgesamt etwa 400 m2, von denen 12 m2 - also eine Fläche von 3 m mal 4 m - für die Freisetzung von rund 5000 Gerstenpflanzen vorgesehen sind. Ein erster Freilandanbau zu Forschungszwecken soll im April 2006 starten, um so die Frage zu klären, ob die agronomisch verbesserten Pflanzen unerwünschte Seiteneffekte auf nützliche Bodenpilze wie die Mykorrhiza zeigen. Diese Frage ist von entscheidender ökologischer Bedeutung, da Mykorrhiza-Pilze einen essentiellen Bestandteil in Agrarökosystemen darstellen und in erheblicher Weise zur Förderung von Pflanzengesundheit beitragen. Gerste ist ein "Selbstbestäuber", d.h. eine Pflanze wird nur durch den eigenen Pollen befruchtet. Die Möglichkeit der Auskreuzung ist auch in einer im Auftrag der EU durchgeführten Studie als sehr gering eingestuft worden (European Environment Agency 2002, pp. 46-49). Der Aufbau des Feldversuchs beinhaltet trotzdem zusätzlich besondere Maßnahmen zur Minimierung des Pollenflugs und der Kreuzbestäubung. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat Anfang April die Genehmigung zur Freisetzung erteilt.
Zusammenfassend wird in diesem Feldversuch mit genetisch modifizierten Gerstenpflanzen eine Untersuchung zu sicherheitsrelevanten Fragestellungen über den Einfluss zusätzlicher Gene auf nützliche Bodenorganismen durchgeführt. Der Feldversuch ist von geringem Umfang und sorgfältig geplant. Eine Auskreuzung kann schon aus biologischen Gründen ausgeschlossen werden. Trotzdem werden zusätzliche Maßnahmen zur Verhinderung des Pollenflugs durchgeführt, um eine Isolation der genetisch veränderten Gerste zu garantieren.
Kontakt:
Prof. Dr. rer nat. Karl-Heinz Kogel
Institut für Phytopathologie und Angewandte Zoologie (IPAZ)
Heinrich-Buff-Ring 26-32, 35392 Gießen
Tel.: 0641/99-37490, Fax: 0641/99-37499
Email: Karl-Heinz.Kogel@agrar.uni-giessen.de
Weitere Informationen: http://www.uni-giessen.de/ipaz
Quelle: http://www.idw-online.de