Darmstädter Wissenschaftler: "Maßnahmen gegen Feinstaub nicht ausreichend"

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Die Städte führen ihren Kampf zum Teil an der falschen Stelle.

Darmstadt. Der Frühling kommt, und mit ihm die Feinstaubdiskussion. Trotz innerstädtischer Fahrverbote melden die ersten Kommunen schon jetzt: EU-Obergrenze für 2006 überschritten. Sind die bisherigen Maßnahmen wirklich ausreichend? Diese Frage stellten sich Darmstädter Geowissenschaftler. Professor Stephan Weinbruch: "Die Städte führen ihren Kampf zum Teil an der falschen Stelle. Das liegt daran, dass man die genaue Zusammensetzung des Feinstaubs häufig nicht kennt."

Auf der Spur des Feinstaubs: Die Luft im Rhein-Main-Gebiet untersucht
Weinbruchs Fachgebiet Umweltmineralogie an der Technischen Universität Darmstadt untersuchte gemeinsam mit dem Institut für Physik der Atmosphäre der Universität Mainz ein Jahr lang die Luft im Rhein-Main-Gebiet. Aus der detaillierten Partikelanalyse mit Methoden der Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie, wie sie deutschlandweit nur in der Darmstädter Gruppe durchgeführt wird, ergeben sich wichtige Schlussfolgerungen für Maßnahmen zur Minderung der Feinstaubbelastung.

Analysiert wurde das städtische Hintergrundaerosol, das heißt die Zusammensetzung des Feinstaubs abseits der Hauptverkehrswege, was eine realistischere Beurteilung der typischen Belastung der Bevölkerung im Ballungsraum erlaubt. Charakteristisch für das städtische Hintergrundaerosol im Rhein-Main-Gebiet ist die Dominanz des so genannten sekundären Aerosols bei den kleinen Partikeln mit einem Durchmesser unter 2,5 µm. Dabei handelt es sich um Partikel, die aus Reaktionen von Vorläufergasen (z.B. SO2, NOX) entstehen und hauptsächlich eine Mischung von Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat und einer Vielzahl organischen Verbindungen darstellen. Die großen Partikel mit Durchmessern zwischen 2,5 und 10 µm hingegen stammen je nach Wetterlage und Windrichtung aus sehr unterschiedlichen - zum Teil auch natürlichen - Quellen. Russpartikel tragen im städtischen Hintergrundaerosol insgesamt nur zu einem geringen Anteil zur Partikelmasse PM10 bei (meist

Weitere Informationen: http://www.tu-darmstadt.de/fb/geo/fg/umwelt/umweltmineralogie.tud

Quelle: http://www.idw-online.de