Nach einer kurzen Einführung in das Standardmodell der Kosmologie werden fundamentale Vorhersagen dieses Modells bezüglich der Population von Satellitengalaxien aufgestellt. Diese Vorhersagen werden robust mit den besten existierenden Beobachtungsdaten verglichen. Sehr bedeutende Diskrepanzen werden aufgezeigt, insbesondere in der grossräumigen Verteilung der Satellitengalaxien, sodass die Hypothese, dass dunkle Materie existiert, ausgeschlossen werden muss.
Diese bedeutende Schlussfolgerung wird dann auf Konsistenz geprüft mit Hilfe unabhängiger Hinweise. Insbesondere die sehr ueberraschende symmetrische Struktur der Lokalen Gruppe von Galaxien über Dimensionen von 10 Millionen Lichtjahren und die bedeutende Materieunterdichte bis zu Entfernungen von 1000 Millionen Lichtjahren passen grundsaetzlich nicht zum kosmologischen Standardmodell. Insgesamt muss mit Sicherheit festgestellt werden, dass die Schlussfolgerung über die Nichtexistenz der kalten oder warmen dunklen Materie immer wieder durch verschiedenste astronomische Daten erwiesen wird, sodass ein insgesamt sehr konsistentes Bild eines dunkle-materie-freien Universums etabliert wird.
Es muss sogar festgestellt werden, dass keine einzige Vorhersage des Standardmodells der Kosmologie zu stimmen scheint. Die astronomischen Daten werden untersucht auf mögliche Hinweise auf physikalische Phänomene, welche die Daten erklären könnten. Es stellt sich heraus, dass die sogennante skalen-invariante Dynamik, welche auf Prof. Mordehai Milgrom zurückgeht, die Beobachtungsdaten von Galaxien ausserordentlich gut beschreibt. Dieses deutet eine mögliche neue Interpretation der gravitativen Physik an, möglicherweise im Rahmen von bisher nicht berücksichtigten Quantenprozessen im Vakuum.
Ich befasse mich mit der Geburt von Sternen, Braunen Zergen und Planeten. Sterne entstehen fast ausschliesslich als Doppelsterne in engen Sternhaufen, sodass ich die Entwicklung von Sternhaufen studiere. Diese bauen Galaxien auf, welches mich zu Untersuchungen der Eigenschaften von Galaxien und deren Entwicklung führt. Diese Eigenschaften hängen davon ab, ob Galaxien von kalter oder warmer Dunkler Materie dominiert werden oder nicht. Wenn dunkle-materie Teilchen nicht existieren, dann ändert sich unser Verständnis der Kosmologie sehr grundlegend. Somit suche ich auch nach möglichen Abweichungen von Beobachtungsdaten vom Standardmodell der Kosmologie. Weil diese dem Standardmodell der Kosmologie widersprechen, erforsche ich zudem Alternativen. So hat meine Forschungsgruppe ein Computerprogramm entwickelt, welches es uns nun zum ersten Mal erlaubt, kosmologische Berechnungen ohne dunkle Materie und mit Sternentstehung durchzuführen. Die Finanzierung dieses Projektes stellt sich aber leider als kaum realisierbar dar.