Die Erforschung von explodierenden Sternen (Supernovae) trägt maßgeblich dazu bei, die Entstehung des Universums zu verstehen:
Während ihres explosiven Todes schmieden diese kosmischen Explosionen Elemente wie z.B. Eisen und Silizium, aus welchen felsige Planeten - wie unsere Erde - bestehen und verändern dadurch unser Universum.
Supernovae faszinieren seit jeher die Menschheit und wurden immer wieder beobachtet und aufgezeichnet. Berühmte Beispiele sind die Dokumente von Tycho Brahe 1572 und Johannes Kepler 1604. Erst im vergangenen Jahrhundert war es jedoch möglich, ein Verständnis für diese flüchtigen Ereignisse zu entwickeln. Trotz der vielen Fragen, die Supernovae immer noch aufwerfen, haben sie eine breite Anwendung auf vielen Gebieten der Astrophysik. Eine Unterart von Supernovae, nämlich der Typ Ia, kann durch ihre einzigartige Eigenschaft als kosmische Messlatte verwendet werden. Dies ermöglichte die Entdeckung der beschleunigten Ausdehnung des Universums, die 2011 mit einem Nobelpreis gewürdigt wurde.
In seinem Vortrag wird Dr. Kerzendorf über die historischen Supernovae sowie über modernste Erkenntnisse auf diesem Gebiet berichten.
Dr. Wolfgang E. Kerzendorf ist aufgewachsen in München und startete sein Studium an der Carl-Ruprecht-Universität Heidelberg. Er schrieb seine Doktorarbeit an der Australian National University unter der Leitung von Prof. Dr. Brian Schmidt. Anschliessend arbeitete er als Postdoctoral Fellow an der University of Toronto. Zur Zeit forscht er als ESO Fellow an der Europäischen Südsternwarte in Garching bei München.