Arche Noah
Biologie | Informationstechnik |
Arten schützen - dank Informatik
Im April, Mai und September beteiligen sich sechs deutsche Zoos an der Aktion "Arche Noah: Arten schützen - dank Informatik" im Rahmen des Informatikjahres. Der Verband Deutscher Zoodirektoren ist Partner im Wissenschaftsjahr 2006, das sich mit der Informatik und ihrer Anwendung beschäftigt. Was haben Zoologische Gärten mit Informatik zu tun? Auch wenn man es nicht sofort vermuten würde, läuft in modernen Zoos eine ganze Menge dank Informatik. So sammeln und organisieren zoologische Gärten umfangreiche Informationen über ihre Tiere mit Hilfe globaler Datenbanken. Sie koordinieren weltweite Zuchtprojekte und speichern zum Beispiel Details über Haltung und tiermedizinische Informationen. Nur so ist es möglich, Populationen optimal zu managen. Die Zoologischen Gärten in Stuttgart, Köln, Frankfurt am Main, Münster, Rostock und Duisburg erklären an besonderen Terminen in Führungen und an Infoständen die Bedeutung der Informatik für die Arterhaltung und die Forschung.
Damit die Zoos ihre Funktion als Arche Noah für bedrohte Tierarten erfüllen können, müssen sie weltweit miteinander vernetzt sein. Die erste Version die-ser Datenbank existiert seit 1974: In ihr werden Informationen von über zwei Millionen Tieren in 10.000 Arten gespeichert - und zwar aus 630 Zoos aus
über 70 Ländern. Eine aktualisierte Software ist noch in 2006 geplant. Die glo-bale Vernetzung ist ein entscheidender Vorteil: So werden beispielsweise Zuchtbücher für seltene Tierarten über Ländergrenzen hinweg koordiniert oder Wiederansiedlungsprojekte aufeinander abgestimmt.
Folgende Zoologische Gärten beteiligen sich an der Aktion am ersten Mai-Wochenende, 6. und 7. Mai 2006:
Der Zoo Duisburg widmet sein Informatik-Wochenende dem Koala-Bären und dem Pinselohrschwein. Im Jahre 1994 wurde dem Zoo die Koordination des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) für die Fossa (größtes Raubtier auf Madagaskar) übertragen. Ziel dieses Zuchtprogrammes ist unter anderem, eine genetisch intakte Population der Fossas aufzubauen und zu bewahren. Die Anmeldung für die Führungen am 6. und 7. Mai, jeweils um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr, bitte per E-Mail an: kamela@zoo-duisburg.de.
Ansprechpartner:
Michael Kamela, Zoo Duisburg, Mühlheimer Str. 273, 47058 Duisburg,
Tel.: 0203 / 30559 - 16, Fax: 0203 / 30559 - 22, E-Mail: kamela@zoo-duisburg.de
Der Zoo Frankfurt am Main gibt an Infoständen Einblicke in die Datenbanken ARKS (Animal Records Keeping System) und SPARKS (Single Population Animal Records Keeping System), mit denen der Tierbestand verwaltet wird. Insbesondere wird der Bezug des Europäischen Erhaltungsprogramms zum Arterhalt der Socorrotaube und der goldgelben Löwenäffchen gezeigt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ansprechpartner:
Stefan Stadler, Zoo Frankfurt, Alfred-Brehm-Platz 16, 60316 Frankfurt/Main,
Tel.: 069 / 212 344 - 28, Fax: 069 / 212 450 - 67, E-Mail: stefan.stadler@stadt-frankfurt.de
Bei den Informatik-Touren im Kölner Zoo geht es unter anderem um den Ein-satz von Chips zur Individualmarkierung von Erdmännchen und softwarege-stützte Wiederansiedlungsprojekte der Wildpferdrasse Przewalski. Anmeldung für Führungen am Samstag und Sonntag jeweils um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr, bitte montags und donnerstags von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr unter der Telefonnummer 0221/7785 - 121.
Ansprechpartnerin:
Lucia Schröder, Zoo Köln, Riehler Straße 273, 50735 Köln, Tel.: 0221 / 7785 - 243, Fax: 0221 / 7785 - 111, E-Mail: schroeder-zoopaedagogik@zoo-koeln.de
Was der digital gesteuerte Artenschutz für den Nasenbär und den Persischen Leoparden zu tun vermag, wird in der Informatik-Tour des Allwetter-Zoos Münster deutlich. Auch das Münstersche Meerschweinchen und der Malaienbär werden eine zentrale Rolle einnehmen. Die Führungen finden an beiden Tagen um 14.00 Uhr statt; Treffpunkt ist im Eingangsbereich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ansprechpartner:
Dr. Dirk Wewers, Allwetterzoo Münster, Sentruper Str. 315, 48161 Münster,
Tel.: 0251 / 8904 - 19, Fax: 0251 / 8904 - 90, E-Mail: wewers@allwetterzoo.de
Weitere Zoo-Veranstaltungen in Rostock und Stuttgart
Zuchtbuch-Datenbanken von Eisbären und Videoüberwachung von Tieren sind Themen der Informatik-Vorträge im Zoologischen Garten Rostock. Die Vorträge finden bereits im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften in Rostock am Donnerstag, 27. April, jeweils um 19.00 Uhr und um 20.30 Uhr in der "Darwin-Box" statt. Auch die Bilddatenbank Cumulus und die Rolle der Elektronischen Datenverarbeitung in der Tiermedizin spielen hierbei eine Rolle. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Ansprechpartner:
Frank Fuchs, Zoologischer Garten Rostock, Rennbahnallee 21, 18059 Rostock,
Tel.: 0381 / 208 21 04, Fax: 0381 / 493 44 00, E-Mail: f.fuchs@zoo-rostock.de
Die Wilhelma in Stuttgart wird die Zoo-Informatikjahr-Führung erst im Sep-tember am so genannten "Wilhelma-Tag" durchführen. Präsentiert wird die neue globale Datenbank ZIMS (Zoological Information Management System), über die veterinärmedizinische Daten abrufbar sind, Bilder und Videos eingestellt, Tiergruppen besser erfasst und gemanagt und eine Vielzahl an Informationen zur Haltung bestimmter Tierarten verfügbar gemacht werden.
Ansprechpartnerin:
Dr. Ulrike Rademacher, Wilhelma Stuttgart, Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart,
Tel.: 0711 / 5402 - 133, Fax: 0711 / 5402 - 222, E-Mail: ulrike.rademacher@wilhelma.de
Quelle: http://www.idw-online.de