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Seine Bilder gelten als eine Mischung aus Genialität und visionären Wahnvorstellungen. Weniger bekannt ist, dass Vincent van Gogh sich selbst als Realist verstand. Gerade seine Bilder mit dem nächtlichen Sternenhimmel verraten seinen Hang zur Wirklichkeitstreue. Anhand der abgebildeten Sternkonstellationen, der Stellung des Mondes oder der Venus lassen sich etliche Gemälde auf Tag und Stunde genau datieren.
Bruno Deiss
Jeder freut sich am Regenbogen. Doch seine genaue Entstehung ist vielen unbekannt, noch heute glauben einige, dass an seinem Ende ein Schatz zu finden ist... Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von seltsamen Himmelserscheinungen, die durch die Atmosphäre verursacht werden. Geisterhafte Schatten, Brockengespenster und die Fata Morgana narren den Beobachter. In diesen Phänomenen steckt jedoch eine Menge Wissenschaft!
Martin Stammberger
Dr. Anders Levermann
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
Potsdam
Der jahreszeitliche Wandel des Sternhimmels lässt uns dieser Tage die Sternbilder der Herbstsaison betrachten. Wir wollen heute einen weiten Bogen schlagen vom Anblick mit dem bloßen Auge über die Mythen der Herbststernbilder bis hin zu besonderen Objekten für den Beobachter. Warum darin ein griechischer Held, ein Ungeheuer und die schöne Tochter eines abessinischen Königspaares tragende Rollen spielen, können sie an diesem Abend selbst herausfinden.
Volker Heinrich
Astronomisches Kopfzerbrechen seit über 150 Jahren: Mitte des 19. Jahrhunderts strahlte Eta Carinae für 50 Jahre als der zweithellste Stern am Nachthimmel. Heute glimmt dort nur noch ein schwaches Lichtlein. Dass diese vornehme Zurückhaltung trügt zeigen neue Beobachtungen: Eta Carinae erweist sich immer mehr als Paradebeispiel für eine Klasse supermassiver, instabiler Riesensonnen mit spektakulären Energie- und Materieausbrüchen. Im Licht dieser Exoten beginnen die Astronomen zu verstehen, was es heißt, wenn Sterne ihre Fassung verlieren.
Fabiano Pinto
Ein Nebelfleck im Sternbild Andromeda - und darüber einen ganzen Vortrag? Erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts war es möglich, die wahre Natur dieses „Nebels“ zu entschlüsseln. Der unscheinbare Nebel entpuppte sich als gewaltiges Sternsystem - und das alles in unserer kosmischen Nachbarschaft. Für uns ein Grund mehr, diese Galaxie zu erforschen. Aber nicht nur die Hightech-Forschung unserer Tage hält einige Überraschungen zu diesem faszinierenden Objekt bereit - mehr dazu im Vortrag.
Stefan Karge
Forscher haben sich damit abgefunden: Nur ein winziger Bruchteil aller Materie im All ist "sichtbar", der bei weitem größte Teil besteht aus der mysteriösen "Dunklen" Materie. Niemand weiß so recht, woraus sie besteht. "Normale" Materie (wie ausgebrannte Sterne oder Planeten) scheiden als Erklärung aus, und alternative Ideen, etwa eine kleine Änderung der Gravitation, sind genau betrachtet auch keine Hilfe. Woher wir das alles wissen? Das wird der Vortrag erhellen.
Nicole Nesvadba
Fotoreise durch das Universum
Dipl.Biol. Stefan Seip, Stuttgart
Wir Erdenmenschen haben den Eindruck, die gradlinige Bewegung sei die natürliche Bewegung und dabei dreht sich im Kosmos fast alles um alles. Die Erde dreht sich um die eigene Achse und um die Sonne, die Sonne um das Zentrum der Milchstraße, und die Milchstraße wieder um das Zentrum des Lokalen Gruppe ... Manchmal geht das recht gemächlich und manchmal mit tausend Umdrehungen pro Sekunde.
Friedrich W. Volck
Vulkanausbrüche versetzen die Menschen immer wieder in Angst und Schrecken wegen ihrer zerstörerischen Gewalt. Ihre Aktivitäten zeigen uns deutlich wie es im Erdinnern auch heute noch brodelt. Wie aber entstehen Vulkane? Gibt es sie nur auf der Erde? Kann man ihre Ausbrüche voraussagen? Andere Planeten und Monde zeigen ähnliche Phänomene. Über ihre derzeitige Erforschung soll in diesem Vortrag berichtet werden.
Brigitte Peglow
Betrug und Fälschung haben in der Wissenschaft eine lange und unrühmliche Tradition. Hiervon macht auch die Geschichte der Astronomie und Physik keine Ausnahme. Hat Johannes Keppler Tycho Brahe umgebracht? Welche dramatischen Begleitumstände waren mit der Entdeckung von Neptun verbunden? Wie war das mit der kalten Kernfusion und was sind N-Strahlen? Bei einer genauen Betrachtung gleichen viele historische Ereignisse dieser Wissenschaften einer dramatischen Detektivgeschichte.
Patrick Diel
Es ist ein bekanntes Dilemma: Ein guter Himmel ist durch nichts zu ersetzen, aber fotografisch kann nur eine minimale Ausrüstung die Flugreise antreten. Greifen Sie für geringes Geld oder sogar kostenlos auf Teleskope von 30 cm bis 2 m Durchmesser unter bestem Himmel zu. Alles was Sie dafür brauchen, ist eine E-mail-Adresse, ein Webbrowser und Grundkenntnisse der Bildbearbeitung.
Sighard Schräbler
Die 110 Objekte aus dem Katalog von Charles Messier gelten als die schönsten Sternhaufen, Nebel und Galaxien des Sternhimmels. Dieser Bedeutung Rechnung tragend wurden in fünfjähriger Arbeit umfangreiche Informationen zur Astrophysik, Historie und Beobachtung der Objekte zusammengetragen und zu einem neuen Gesamtbild eines Kataloges vereint.
In dem Vortrag präsentiert Ronald Stoyan hochwertige Farbaufnahmen und erläutert an einzelnen Beispielen die physikalische Natur der Objekte.
Ronald Stoyan
OCULUM-Verlag
Nürnberg
Das Matthäusevangelium erzählt von einem geheimnisvollen Stern, der vor etwa 2000 Jahren sternkundigen "Weisen aus dem Morgenland" den Weg nach Bethlehem zur Geburtsstätte Christi gezeigt haben soll. War es ein Komet, eine Supernova oder eine seltene dreifache Konjunktion von Jupiter und Saturn? Bis heute ist die Auseinandersetzung über den Stern der Weisen nicht beendet.
Bruno Deiss
Die Kometen und Asteroiden, die Planeten und Monde sowie der interplanetare Staub strahlen den grössten Teil ihrer Energie im infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums ab. Die Infrarotastronomie gewährt uns daher faszinierende Einblicke in das Sonnensystem.
So lassen sich aus Infrarotmessungen Aussagen treffen über die Grösse, die Oberflächenbeschaffenheit, die thermischen Eigenschaften und letztendlich auch über die Herkunft und die zukünftige Bahnentwicklung eines Kleinplaneten. Gerade auch im Zusammenhang mit erdbahnkreuzenden Kleinkörpern können so die wichtigsten Kenngrössen auf relativ einfachem Weg bestimmt werden. Am Beispiel des Asteroiden Itokawa, der Ende 2005 von einem japanischen Satelliten besucht wurde, lassen sich die Möglichkeiten und Limitierungen von bodengebundenen visuellen und infraroten Beobachtungen gut demonstrieren. In diesem Zusammenhang sind auch die Beitraege von Amateurastronomen in Form von visuellen Lichtkurven ausserordentlich wichtig.
Dr. Thomas G. Müller
MPI für Extraterrestrische Physik
Garching
Eine reiche Auswahl an beeindruckenden Objekten präsentiert uns die Wintermilchstraße, die wir vom Orion bis zur Cassiopeia erkunden können. Auch unser Planetensystem hält zwei Schmankerl für uns bereit: Von ihrer Schokoladenseite präsentieren sich Saturn im ausgehenden Winter und Jupiter zu Sommerbeginn. Im Frühjahr dann u.a. der freie Blick in die Tiefen des Kosmos. Weitere wichtige astronomische Ereignisse gibt`s im Vortrag.
Stefan Karge
Der Einschlag eines kosmischen Körpers auf der Erde hat gigantische Erdbeben zur Folge, Flutwellen verwüsten weite Landstriche, eine riesige Staubwolke legt sich um den Planeten und verursacht einen Nuklearwinter, in dem fast alle Lebewesen aussterben, wie vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier. Was sich wie ein Katastrophenfilm darstellt, könnte tatsächlich einmal wahr werden. Was kann man dagegen unternehmen?
Martin Stammberger
In der Quantenphysik geht es um die kleinsten Teilchen und ihre Wechselwirkung bei Abständen von milliardstel Metern, beim Kosmos geht es um die größten Teilchen und ihre Wechselwirkungen bei Abständen von milliarden Metern, offensichtlich zwei unterschiedliche Welten getrennt durch viele Größenordnungen. Und dennoch lässt sich der Kosmos ohne Quantenphysik nicht verstehen, weder Sterne noch Galaxienverteilung, weder Elementverteilung noch Elementarteilchen.
Friedrich W. Volck
Sonnenforschung als Teil der Astrophysik war eine Zeit lang nicht 'in'. Das hat sich in den letzten Jahren drastisch geändert. Es entstehen gegenwärtig neue Hightech Großteleskope wie GREGOR aud Teneriffa, Spezialsatelliten wie HINODE werden gestartet. Sie erforschen die Sonne in diversen Spektralbereichen, in denen die Sonne viele verschiedene Gesichter zeigt.
Der Grund für die Renaissance ist der starke Einfluß der Sonne auf das Erdklima und dessen Schwankungen. 'Spaceweather' heißt das Schlagwort. Unser einigermaßen fundiertes Wissen über die Sonne stammt wesentlich aus den letzten 70 Jahren. Davor lautete die Frage der Fragen: 'Woher bezieht die Sonne ihre Energie?'.
Prof.Dr. G. Küveler
FH Wiesbaden
Als Erlösungsreligion stand der im gesamten römischen Imperium verbreitete Kult in direkter Konkurrenz zum aufstrebenden Christentum. Mithras wurde als der wahre Herrscher des Kosmos verehrt. Offenbar wurden dabei - nach damaliger Vorstellung unerklärliche - astronomische Vorgänge am gestirnten Himmel als das Wirken einer allmächtigen Gottheit gedeutet. Bedeutende archäologische Funde stammen aus Frankfurt Heddernheim, dem römischen Nida.
Bruno Deiss
Die Schwerkraft beeinflusst nahezu alle Funktionen des Lebens auf der Erde. Ihren Wegfall bekommen an Bord von Raumfahrzeugen sowohl Astronauten als auch Versuchstiere und -pflanzen zu spüren. Mit ausgeklügelten Experimenten untersuchen Naturwissenschaftler im All verschiedenste Phänomene und Prozesse aus allen Bereichen der "Life-Sciences" - von der Veränderung der Muskulatur unter Schwerkraftverlust, über die Embryonalentwicklung, bis hin zu Verhaltensstudien und Zellkultur-Experimenten.
Roxi Schröter
Bis auf Merkur, der zu klein und sonnennah ist, haben alle Planeten im Sonnensystem und einige ihrer Monde eine Atmosphäre. Sie unterscheiden sich stark von einander und sind meist lebensfeindlich. Warum haben sie sich so unterschiedlich entwickelt? War die Erdatmosphäre früher der des Titan ähnlich und wird sie in Zukunft der Venusatmosphäre gleichen? Wir werden diesen Fragen nachgehen.
Brigitte Peglow
Unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, ist ein gewaltiges Sternsystem aus etwa 100 Milliarden Sternen. Die Milchstraße besitzt einen ganzen Schwarm kleinerer Satelliten-Galaxien, die sie auf mehr oder weniger stabilen Bahnen umkreisen - Kollisionen nicht ausgeschlossen. Ihre Entdeckung und Erforschung ist selbst mit der modernen Technik unserer Tage nicht beendet. Seien sie dabei bei einer spannenden Entdeckungsreise zu den Satelliten-Galaxien der Milchstraße.
Stefan Karge
Die diesjährige 'Lange Nacht der Sterne' ist dem Ereignis der totalen Mondfinsternis in der Nacht vom 3. auf den 4.3.2007 gewidmet.
Interessenten wird während der Veranstaltung die Gelegenheit gegeben, weitere Himmelsobjekte durch die Vereinsteleskope zu beobachten und Erläuterungen zu den Teleskopen zu erhalten.
Die diesjährige 'Lange Nacht der Sterne' ist dem Ereignis der totalen Mondfinsternis in der Nacht vom 3. auf den 4.3.2007 gewidmet.
Interessenten wird während der Veranstaltung die Gelegenheit gegeben, weitere Himmelsobjekte durch die Vereinsteleskope zu beobachten und Erläuterungen zu den Teleskopen zu erhalten.
Atomare Teilchen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bombardieren aus allen Richtungen die Erde. Ihre Messung ist schwierig, sie gibt uns aber Auskunft über energiereiche Vorgänge im Kosmos. Ein großer Anteil der kosmischen Strahlung wurde vor Millionen Jahren in Supernova-Explosionen beschleunigt und im Magnetfeld der Milchstraße gespeichert. Eine Besonderheit sind diejenigen Teilchen mit ultra-hoher Energie: Sie stammen offenbar aus fernen Galaxien.
Bruno Deiss
Kosmische Objekte, so auch unsere Sonne und die Sterne, sind in ihren Entfernungen, Dimensionen und in ihren Lebensdauern nicht mit menschlichen Maßstäben zu messen. Prof. Dr. Werner Pfau wird in seinem Vortrag darlegen, wie es der astronomischen Forschung trotzdem gelingt, Einblick selbst in das tiefste Innere der Sterne und in deren nach Milliarden von Jahren zählenden Entwicklung zu bekommen.
Prof. Dr. Werner Pfau
Universitätssternwarte
Jena
Sie kennen das bestimmt: Das Bild ist wunderschön, aber was sieht man da eigentlich? Und was bedeuten diese Farben? Freuen Sie sich auf astronomische Kurzgeschichten von Naheliegendem wie dem Mond, über eine eingestürzte Sonne, die sich 33 mal in der Sekunde dreht, über sichtbar gemachte "Dunkle Materie" bis hin zur Struktur des Kosmos, die aussieht, wie aneinander klebende Seifenblasen.
Sighard Schräbler
Die Naturgesetze, die in unserem Universum herrschen, scheinen alle nach einem Prinzip zu funktionieren: Eine Ursache zieht immer gleiche Wirkungen nach sich. Doch die so genannte Chaostheorie hat dieses strenge Kausalprinzip scheinbar außer Kraft gesetzt: In bestimmten Fällen ist die Wirkung unvorhersehbar. In der Astronomie liefert diese Nichtlineare Dynamik wichtige Erkenntnisse - von der Stabilität der Planetenbahnen über das Aussehen des Jupiters bis zur Blasenstruktur des Kosmos.
Martin Stammberger
Im August 2006 trafen sich 2500 Astronomen aus aller Welt zur Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union. Sie berieten unter anderem über eine neue Definition der Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Das Ergebnis gibt unserem Sonnensystem ein neues Gesicht, trotzdem sind längst nicht alle Fachleute damit zufrieden. Aber wie sieht es den jetzt genau aus, unser neues Planetensystem? Heute können sie es herausfinden!
Volker Heinrich
In der Erdvermessung werden heute Subzentimetergenauigkeiten in der Positionsbestimmung erzielt. Diese Genauigkeiten erlauben es vor allem, geometrische Veränderungen auf der Erde z. B. als Folge der Kontinentalverschiebungen oder der Gezeiten zu erfassen und Meeresspiegelveränderungen und Effekte zu beobachten, die z. B. durch Massenverlagerungen in den Ozeanen oder in der Atmosphäre bedingt sind.
Dr. Wolfgang Schlüter
Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Fundamentalstation Wettzell
Wer kennt es nicht das berühmten Zitat von Albert Einstein „Gott würfelt nicht“. Doch viele Entdeckungen in der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts haben gezeigt, dass Gott offensichtlich doch würfelt. Leise und unauffällig verändern diese neuen Erkenntnisse unser Weltbild. Im Rahmen des Vortrags sollen einige dieser Revolutionen in Physik, Kosmologie und Biologie vorgestellt werden.
Patrick Diel
Vor langer Zeit dachte der Mensch auf seiner Erde im Mittelpunkt der Welt, des Universums zu stehen, aber dann verschoben die Wissenschaftler diesen zur Sonne und dann ins Zentrum der Milchstraße und dann ... Und nun stehen wir irgendwo im Universum, wissen nicht, aus was die Welt besteht, sind ein Tier wie jedes andere und haben so gar nichts mehr von einer Krone der Schöpfung.
Friedrich W. Volck
Am 24. August 2006 haben sich Astronomen aus der ganzen Welt in Prag zur Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union zusammengefunden, um unter anderem darüber zu tagen, was denn ein echter Planet sei und was zu klein dafür. Heute Abend soll es aber um die Frage gehen, was die Grenze zwischen Planeten und Sternen ist, welche Rolle die so genannten Braunen Zwerge, Grenzobjekte zwischen Planeten und Sternen, einnehmen und ob Jupiter denn ein Riesenplanet oder Zwergstern ist?
Aman Steinberg
Ein bislang unerfüllter Menschheitstraum ist es, den Nachbarplaneten Mars zu besuchen und mehr über seinen inneren Aufbau zu erfahren. Wichtiger Schlüssel hierzu wären Gesteinsproben. Bislang hat noch keine Marsmisssion solche Proben zur Erde gebracht. Trotzdem glaubt man, schon längst im Besitz solcher Steine zu sein. Wie sie auf die Erde gekommen sind und von welchen Nachbarkörpern wir ebenfalls bereits Proben haben klären wir in diesem Vortrag.
Volker Heinrich
Prof.Dr. H.-W. Rix
MPIA Heidelberg
Der Raum zwischen den Sternen ist gefüllt mit Gas und Staub der interstellaren Materie (ISM). Astronomen finden dort die komplexesten chemischen Verbindungen. Diese Moleküle sind bisweilen so fragil, dass sie durch die energiereiche UV-Strahlung der benachbarten Sterne eigentlich zerstört werden müssten. Wie kann es sein, dass wir sie trotzdem beobachten? Was geschieht in den äußeren "Photonen-Dominierten-Regionen" der kosmischen Gaswolken?
Markus Röllig
Mit Hilfe von 3D-Brillen und stereoskopischen Aufnahmen werden wir unserem Nachbarplaneten einen virtuellen Besuch abstatten. Die von Mars Express aus der Umlaufbahn um Mars aufgenommenen Bilder vermitteln einen guten Überblick über diese fremdartige Welt, während die Bilder der beiden Rover Spirit und Opportunity es erlauben, auf der Oberfläche virtuell spazieren zu gehen.
Thorsten Brabetz
Veränderliche Sterne ändern ihre Helligkeit im Laufe der Zeit. Die Ursachen können rein geometrischer Natur sein (Bedeckungsveränderliche, Rotationsveränderliche) oder im physikalischen Aufbau bestimmter Sterne liegen (pulsierende, eruptive, kataklysmische Veränderliche). Seit Henrietta Swan Leavitt 1912 die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung für Cepheiden-Sterne aufstellte, spielen veränderliche Sterne eine große Rolle in der Astrophysik. Aber auch für den Amateurastronomen stellen sie ein interessantes Betätigungsfeld dar.
Alessandro Brillante
Woher wissen wir, welche Magnetfelder auf der Sonne auftreten? Wie entsteht die 21cm-Radiostrahlung und warum ist der Himmel blau? Licht wechselwirkt auf eine durch die Atomphysik beschriebene Weise mit Materie. Daher sehen wir die Welt in Farben, die durch Vorgänge der Atomphysik beschrieben werden. Zum Verständnis der kosmischen Objekte braucht es die Kenntnis der kleinsten Bausteine der Natur.
Sebastian Heß
Die "Millennium-Simulation" ist die größte jemals durchgeführte Berechnung des Wachstums kosmischer Strukturen und der Entwicklung von Galaxien, Quasaren und Schwarzen Löchern. Dabei wurden mehr als zehn Milliarden fiktive Teilchen benutzt, die jeweils eine Masse von etwa einer Milliarde Sonnen repräsentierten, um die Entwicklung der Materieverteilung in einer würfelförmigen Region des Universums mit einer Kantenlänge von mehr als zwei Milliarden Lichtjahren zu verfolgen, vom Urknall bis zur heutigen Zeit. Der Rechenvorgang beschäftigte den leistungsfähigsten Supercomputer der Max-Planck-Gesellschaft für mehr als einen Monat.
Dr. Volker Springel
MPI für Astrophysik
Garching
Seit der Entdeckung des Fernrohrs im 16. Jahrhundert hat sich ihre Entwicklung revolutioniert. Angefangen mit den primitiven kleinen Linsenteleskopen stehen wir heute staunend vor den Großteleskopen mit gigantischen Spiegeln bis 10 Meter Durchmesser. Aber wie sieht eigentlich ein modernes Großteleskop aus? Und wo finden wir heute die "Tempel" der modernen Astronomie? Interessante Ein- und Ansichten gibt es im Vortrag.
Stefan Karge
Unsere Erde kommt niemals zur Ruhe. Auch heute, rund 4,6 Mrd. Jahre nach ihrer Entstehung, ist sie ein dynamischer Planet. Neben spektakulären Prozessen wie Beben und Vulkanausbrüchen beobachten Wissenschaftler auch langsame, während eines Menschenlebens kaum wahrnehmbare Prozesse. Geologen, Geophysiker, Geochemiker und andere arbeiten eng zusammen, um das komplexe System Erde über und unter der Oberfläche zu erforschen.
Brigitte Peglow
Immer wieder wird diskutiert, ob es außerirdisches Leben geben kann und wie es wohl aussehen mag. Wie hoch die Chancen sind, dass irgendwo an anderen Stellen im All Leben entstanden ist, ob es intelligentes Leben sein könnte, und welche Schwierigkeiten es bei der Kommunikation mit diesen Außerirdischen geben kann, ist Gegenstand dieses Vortrags.
Martin Stammberger
Urlaub ist das schönste Laub: Endlich hat man Zeit, in die Sterne zu schauen. Unterwegs in südlichen Ländern kann der Himmel sogar ziemlich ungewohnt aussehen. Doch wo wird es heute noch richtig dunkel? Wann stört der Mond? Gibt es vielleicht eine Finsternis oder einen Kometen zu sehen? Kann man ein Observatorium besuchen? Und was sollte man auf die Reise mitnehmen?
Sighard Schräbler
Wie gewohnt beginnt das Vortragsprogramm mit einem Überblick über die besonderen Beobachtungsmöglichkeiten der nächsten Monate. Ob Einsteiger in die Materie oder fortgeschrittener Beobachter, hier erfahren Sie, wann es sich lohnt, Ausschau nach ungewöhnlichen astronomischen Ereignissen zu halten.
Volker Heinrich
Der Blick zu den Planeten führt uns über zig Millionen Kilometer weit weg von unserer Erde - und das Ganze "live" am Okular. Aber was kann man eigentlich sehen? Mit einem kleinen Teleskop lassen sich z. B. die Sonnenflecken, die Ringe des Saturn, die hellsten Jupitermonde oder die Phasen der Venus mit eigenen Augen entdecken. Und vieles mehr, wie Sie sehen werden.
Stefan Karge
Mit Beginn der Raumfahrt und der Einführung des NAVSTAR-GP-Systems oder des GLONASS bietet sich heute jedem die technische Möglichkeit, die eigene Position durch die Beobachtung von "künstlichen Sternen" (Satelliten) zu bestimmen. Selbst kleine Empfänger geben den Standort auf 10 m genau an. Wie aber erreichen Vermessungsingenieure aus denselben Daten eine Genauigkeit von 1 cm? Weiteres zur satellitengestützten Positionierung im Vortrag.
Dietmar Bönning
Wie ein unbedeutendes Nebelfleckchen erscheint der lichtschwache Hind-Nebel im Sternbild Stier. Doch hinter diesem Vorhang aus Gas und Staub verbirgt sich ein ungewöhnlicher Stern: T Tauri. Unregelmäßige Helligkeitsausbrüche, turbulente Gasströme und ein sehr starkes Magnetfeld sind nur einige Merkmale dieses exotischen Himmelsobjekts. Mittlerweile gilt T Tauri als Prototyp einer Klasse von jugendlichen Sternen in der wilden Endphase ihrer Entstehung.
Fabiano Pinto
Elemente von Wasserstoff bis Eisen werden durch Fusionsprozesse in Sternen erzeugt. Doch woher kommen die wirklich schweren Elemente wie Silber, Blei oder Gold?. Sie werden in Supernovae oder Akkretionsscheiben durch Einfang von Neutronen gebildet. Der Vortrag gibt einen Einblick in die 'Alchemie' der Natur.
Sebastian Heß
Als Asteroiden, Kleinplaneten oder Planetoiden bezeichnet man die kleineren Himmelskörper des Sonnensystems. Im November vergangenen Jahres gelang dem Vortragenden zusammen mit Rainer Kling auf der Taunus-Sternwarte die erste Asteroiden-Entdeckung des Physikalischen Vereins. Über die Eigenschaften dieser Vagabunden unseres Sonnensystems, mit welchen Methoden diese entdeckt werden können und wie sie letztendlich zu ihrem Namen kommen, gibt dieser Vortrag Einblicke.
Erwin Schwab